„Hunderunde“ – ein Leben für den Tierschutz

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Sie sind jung, sie sind dynamisch und „ein bisschen verrückt“. Das sagen sie selbst: Fabio Lehnert und Luis Kesten. Die beiden 23-Jährigen haben etwas Erstaunliches auf die Beine gestellt: das Projekt „Hunderunde“. Der Name ist beschreibt eine Gassi-Runde und eine Runde von Menschen, die sich für den Tierschutz engagieren. Das ist genau das, was die beiden Eschmarer seit Juni 2019 tun. Die Erklärung des Namens findet sich auch in einem Buch, das die Studenten zum 1. August auf den Markt gebracht haben. Das Buch mit einer Auflage von 860 Exemplaren hat bis jetzt bereits 6000 Euro eingebracht, die komplett an die private Tierschutzorganisation von Mirela Mistodinis „Europe4Strays“ in Rumänien gehen. In Deutschland ist noch der Verein „Herzensmenschen“ für die Vermittlung involviert. „Seit 1. Juni 2019 haben wir bereits 20.000 Euro an Mirela spenden können“, erzählt Fabio – beide lassen sich nur beim Vornamen nennen.

Die gemeinsame Liebe zu Tieren

Angefangen hat alles damit, dass sich die beiden Freunde aus Grundschulzeiten in den Sozialen Medien wieder trafen und dabei jede Menge Gemeinsamkeiten entdeckten. Luis, der Sohn einer Tierärztin, hatte nach seiner freiwilligen Bundeswehrzeit angefangen, Sport zu studieren, schmiss jedoch das Studium nach gut zwei Jahren. Um sich über seine Zukunft klar zu werden, reiste er für zwei Monate nach Thailand und kam dort erstmals mit Straßenhunden in Kontakt. Fabio hatte angefangen, Sportökonomie zu studieren und das Studium unterbrochen. Durch den Familienzuwachs von „Minu“, einem Zwergspitz, sowie Aufenthalten beim Großvater auf dem Bauernhof hatte er ein enges Verhältnis zu Tieren entwickelt. Beim Wiedersehen berichtete Luis von den thailändischen Straßenhunden und beide überlegten, wie sie solchen Tieren helfen könnten. Doch Thailand ist zu weit weg. „Wir haben recherchiert und herausgefunden, dass es in Rumänien am schlimmsten ist“, erzählt Fabio. Beide beschlossen, Geld zu sammeln, um dort ein Tierheim zu bauen.

Angeregt durch das Projekt „4ocean“, bei dem mit dem Kauf eines Armbandes die Reinigung der Meere unterstützt wird, wollten Fabio und Luis ebenfalls Armbänder fertigen. Der Verkaufserlös sollte die Idee finanzieren. „Wir wollten die Armbänder selbst herstellen, aber das war zu aufwendig“, berichtet Luis. So holten sie sich professionelle Hilfe, brauchten dazu aber Kapital. Dafür setzten sie ihr Erspartes ein: beide 2000 Euro. „Wir gründeten eines soziales Start-up, bei dem der Erlös komplett in den Tierschutz fließt“, so Fabio.

Erlöse gehen komplett in den Tierschutz

Bisher nahmen sie selbst keinen Cent aus den Erlösen, die dank einer Crowdfunding-Aktion im vergangenen Jahr inzwischen fünfstellig ist. „Möglich wird das nur durch unsere Eltern“, erzählt Luis im Hinblick darauf, dass beide noch Zuhause wohnen. Bei der Vermarktung ihres Produkts kam den beiden ihr Studium zugute. Fabio will nach seinem Bachelor in Sportökonomie demnächst seinen Master in Brandmanagement machen. Luis studiert Luis Markenkommunikation. Ihr Projekt „Hunderunde“ möchten sie als Marke aufbauen. Darin investieren jeden Cent und ihre gesamte Freizeit. Unterstützt werden sie von Familie und Freunden und oftmals auch vom Zufall. So überließ ihnen etwa die Firma Maschinenbau Kitz eine leerstehende Büroetage zum Selbstkostenpreis. Die Möblierung stammt von Spenden oder aus Ebay. „Es wurde zu eng in meinem Zimmer“, erklärt Luis den Umzug in die Büro-Etage im Bergheimer Gewerbegebiet, denn die Zahl der Produkte steigt stetig. Neben den Armbändern, Stofftaschen und dem Buch planen beide den Verkauf von Hunde-Näpfen und -Leinen mit ihrem Logo für den guten Zweck. Lediglich die Flugkosten für ihre drei- bis viermal jährlichen Reisen nach Rumänien nehmen sie inzwischen auch aus ihrem Geschäftskonto.

Ein Buch für den Tierschutz

Ihr Engagement erschließt sich den Lesern des Buches, in dem sie ihre Geschichte erzählen. Hinzu kommen Beiträge von Menschen, die einen Hund aus dem Tierschutz adoptiert haben sowie von Mirela, die in Rumänien den Shelter „Cheerfull Kindergarden“ betreibt. Das Buch haben beide selbst gelayoutet und in einer Druckerei günstig drucken gelassen. „Wir hatten erst 430 bestellt und haben gerade nochmal die gleiche Menge geordert“, freut sich Fabio. Den Herstellungspreis von acht Euro inklusive Versand kriegen sie immer rein, auch wenn die Leute selbst bestimmen können, was sie zahlen möchten. So kommen Preise zwischen einem und 300 Euro zustande, der Vertrieb läuft nur über die beiden. „Wir lieben das, was wir tun und möchten gerne anderen Menschen zeigen, dass jeder ganz einfach seinen Beitrag leisten kann“, sagen die Idealisten. Zu finden ist „Hunderunde“ im Internet und in den sozialen Medien: https://hunderunde.shop/

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