Mit „Melli von Hüppelrott“ unterwegs auf dem Bienenlehrpfad

Der Wildbienenstand auf dem Hüppelröttchen.

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In einem Bienenvolk leben bis zu 60.000 Bienen. Deren Lebenswerk ist pro Arbeiterin ein einziger Tropfen Honig, für 500 Gramm muss das Volk dreimal um die Erde fliegen. Wer das und mehr über das Leben der Honigbiene erfahren möchte, der sollte sich von der Honigbienenkönigin „Melli von Hüppelrott“ auf den Bienenlehrpfad am Hüppelröttchen entführen lassen. Der Name bezeichnet Eitorfs bekanntestes Erholungsgebiet und stammt von dem gleichnamigen Forsthaus, das von 1835 bis 1972 in dem Waldgebiet stand. Noch immer schlägt dieser von zwei riesigen Linden dominierte, 307 Meter hoch gelegene Platz den Wanderer mit seinem Charme in den Bann. Vom Forsthaus selbst stehen nur noch die Reste der alten Begrenzungsmauer, auf denen eine Schutzhütte errichtet wurde.

Infotafel über die Bienen

Um Bienen geht es bei der Wanderung auf dem Bienenlehrpfad.

Das Forsthaus gehörte einst zum Revier Rodder der königlich-preußischen Oberförsterei Siebengebirge. Es war unter anderem Dienstsitz der Förster Melchior (Vater und Sohn), an die noch der Melchiorweg zwischen Käsberg und Obenroth erinnert. Auf diesem Wanderweg wurde 1975 ein Baumlehrpfad und 1985 ein Bienenlehrpfad eingerichtet. Im Jahr 2013 wurde Letzterer in Zusammenarbeit mit dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, dem Bienenzuchtverein Eitorf und dem Projektbüro der Naturregion Sieg erneuert und die alten Infotafeln durch neue, teilweise interaktive ersetzt. So können auf dem 1,5 Kilometer langen Weg zwischen dem Wanderparkplatz Melchiorweg und dem Hüppelröttchen, der auch Teil des Natursteigs Sieg ist, Rätsel gelöst werden, die sich durch alle elf Stationen ziehen. An manchen, etwa am Hüppelröttchen können Kinder Honigbienenvölker live erleben. Denn hinter einer Streuobstwiese findet sich ein Waldbienenstand, der großzügig umzäunt ist, damit man den Insekten nicht zu nahe kommt und gestochen wird. Hier findet sich auch die letzte Tafel, auf der das Bienenleben im Jahresverlauf dargestellt ist.

500 Wildbienenarten

Es gibt Bienenarten, die man als solche nicht erkennt.

Los geht es am Wanderparkplatz Melchiorweg mit der Vorstellung einiger der insgesamt 500 in Deutschland heimischen Wildbienenarten. Manchen, wie etwa der Blutbiene oder der Holzbiene fehlt die typische gelb-schwarze Musterung. An diesem Standort muss die Bienenkönigin gefunden werden, da der Buchstabe, den sie markiert, der Anfangsbuchstabe für das Lösungswort des Rätsels ist. Das stellt „Melli von Hüppelrott“ mit den Worten vor: „Ich bin die Honigbienenkönigin und gebe für mein Bienenleben gern Rätsel auf“. An der zweiten Station finden die Kinder ein Bienenhaus, in dem Melli zuletzt gesichtet wurde. Hier wohnt tatsächlich ein Bienenvolk und auf der Tafel wird der zweite richtige Buchstabe gesucht mit der Frage: „Was macht eine Tankwart-Biene“. Bei einem Wabenspiel sollen die kleinen Wanderer „ein Ei“ in Form eines Steinchens in eine Wabe werfen und damit herausfinden, welche Aufgabe die einzelnen Arbeiterinnen haben.

Wie eine Biene die Welt sieht

An Station drei erfahren die Besucher, wie eine Biene die Welt sieht. Ein Schieberegler zeigt die Sicht des Menschen auf Landschaft und Blüten und die der Biene. Die Wichtigkeit der Insekten für die Bestäubung wird hier thematisiert. Für den Lösungsbuchstaben müssen die kleinen Forscher die Frage beantworten, ob es wahr ist, dass in China Bienen schon ausgestorben sind und die Bauern die Blüten von Hand bestäuben müssen. Auch Station vier ist interaktiv. Dort kann der Mond mittels eines Magnetstifts in einer Landschaft bewegt werden. Er beleuchtet die Räuber des Waldes, etwa „Lisa Langohr“, das Braune Langohr oder „Paule Puppenräuber“, eine Laufkäferart, die auch schon mal Bienen verspeist. Ob diese mit dem Verschwinden von „Melli“ zu tun haben, ist hier die Frage. An Station fünf geht es um die Tiere des Waldes und um das geheimnisvolle Bienensterben, das durch die Varroa-Milbe, durch den Einsatz von Insektiziden und Pestiziden gefördert wird. Was man tun kann, um den Bienen zu helfen, ist die Frage zum richtigen Buchstaben des Lösungswortes.

Natur pur erlebt man auf dem Bienenlehrpfad.

Wovon sich Bienen ernähren

Station sechs erklärt, wovon sich Honigbienen im Wald ernähren, nämlich dem zuckerhaltigen Saft, den Rindenläuse ausscheiden. Auch Ameisen profitieren von diesem sogenannten Honigtau. Sie an drei Baumstämmen aufzuspüren, führt zum nächsten Buchstaben des Lösungswortes. An Station sieben geht es um „Herrn Spechts Gespür für Ameisen“. Die drei heimischen Arten Grünspecht, Buntspecht und Schwarzspecht und deren Lieblingsmahlzeit, die Waldameisen, werden hier vorgestellt. Da Spechte Totholz brauchen, dreht sich das Buchstaben-Rätsel um die Frage, wie man mit solchem am Hüppelröttchen verfährt. An Station acht wird die größte Wespenart, die Hornisse, vorgestellt und warum diese so nützlich ist: ein Volk der bedrohten Art fängt ein halbes Kilo Insekten am Tag. Darunter sind zwar auch Bienen, aber nur so wenig, dass sich dies nicht auswirkt. Hier hängt ein Nistkasten für „Herta Hornisse“ im Baum. Für das Buchstaben-Rätsel müssen Kinder die Frage beantworten, ob der Mensch schädliche Tiere ausrotten sollte. An Station neun sind wir wieder am Hüppelröttchen angekommen, wo es auch Infos zu Hummeln gibt. Hier lernen Kinder, wie Bienen untereinander kommunizieren und sie finden des Rätsels Lösung: Bienenkönigin Melli ist mit der Hälfte des Staates ausgezogen, um einen neuen zu gründen. Einer der Obstbaum-Namen bildet das Lösungswort.

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